Top 10 Mythen über das Laden von Elektroautos

Elektroautos werden aufgrund ihrer Umweltfreundlichkeit und Kostenersparnis immer beliebter. Mit dem rasanten Wachstum der Elektroautoindustrie gibt es auch viele Fehlinformationen über das Aufladen von Elektroautos, was dazu führt, dass viele Mythen im Internet kursieren. In diesem Blogbeitrag räumen wir mit den 10 größten Mythen über das Aufladen von Elektroautos auf und erläutern unsere Sicht der Dinge.
 
1. Elektroautos brauchen zu lange zum Aufladen
Die Ladedauer hängt vor allem von der Art der Ladestation ab und mit bis zu welcher Leistung der Akku Ihres Elektroautos laden kann.. Tatsächlich können die meisten Elektroautos an einer herkömmlichen Wallbox in etwa 2-6 Stunden vollständig aufgeladen werden. Wenn Sie Zugang zu Schnellladestationen haben, wie sie z.B. auf vielen gewerblichen Parkplätzen oder in Erholungsgebieten angeboten werden, können Sie Ihr Fahrzeug in nur 2-4 Stunden vollständig aufladen. Inzwischen gibt es auch sogenannte HPC-Ladestationen, die bis zu 350kW Leistung aufbringen können. Damit können Sie Ihr Elektroauto in unter einer voll tanken. Dabei sollten Sie jedoch auch die Kompatibilität und die Belastung der Batterie Ihres Autos im Sinn behalten.

Ein geräumiger Parkplatz mit mehreren überdachten Schnellladestationen
Der HPC-Schnellladepark von EnBW im bayrischen Unterhachingen.

2. Das Aufladen von Elektroautos ist zu umständlich
Obwohl das Aufladen von Elektroautos mit dem Aufkommen neuer Ladestationen an günstigen Standorten wie Einkaufszentren, Kinos und Parkplätzen immer bequemer wird, empfinden manche Menschen den Zeitaufwand für das Aufladen eines Elektroautos als abschreckend. Hinzu kommt, dass viele Haushalte keine Ladestationen installiert haben, was das Aufladen eines Elektroautos zu Hause ohne die richtige Ausrüstung erschwert. Zum Aufladen eines Elektroautos benötigt man jedoch nur drei Komponenten: ein EV-Ladekabel, eine öffentliche Ladestation oder Wallbox und das Elektroauto selbst. Bei Wallboxen fällt die Komponente eines extra Ladekabel manchmal weg, da es Wallboxen mit festinstallierten Ladekabeln gibt.

3. Das Aufladen eines Elektroautos ist sehr teuer 

Tatsächlich sind die Betriebskosten von Elektrofahrzeugen im Laufe der Zeit viel niedriger als die von herkömmlichen Benzinfahrzeugen, da Strom pro Kilometer billiger ist als Benzin und sie keinen regelmäßigen Ölwechsel und keine so umfangreiche Wartung wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor benötigen. Das bedeutet, dass die Anschaffungskosten für ein Elektroauto zwar höher sind als für ein normales Auto, dass Sie aber im Vergleich zu einem benzinbetriebenen Modell Geld sparen, weil es weniger wartungsanfällig ist. Die Kosten für Elektroautos sind in den letzten Jahren tatsächlich gesunken. Von Bund und Ländern gibt es viele Förderungen für den Kauf eines Elektrofahrzeugs oder auch Prämien wie die THG-Prämie. Zusätzlich gibt es einige steuerliche Vorteile (z.B. 10 Jahre Befreiung von der Kfz-Steuer, Vorteile bei der Versteuerung von elektrischen Dienstwägen, etc.).

4. Elektroautos sind nicht für Langstrecken geeignet

Heute gibt es immer mehr öffentliche Ladestationen entlang der Autobahnen in Europa, was bedeutet, dass Langstreckenfahrten für Besitzer von Elektroautos immer einfacher werden. Darüber hinaus bedeutet der Fortschritt in der Batterietechnologie, dass die Reichweitenangst für Fahrerinnen und Fahrer immer weniger ein Thema ist - einige neuere Modelle bieten inzwischen Reichweiten von bis zu 500 km mit einer einzigen Vollladung. Dieser Mythos hängt auch mit dem Grund zusammen, dass man mit einem Elektroauto nicht in den Urlaub fahren könne. Inzwischen ist die Ladeinfrastruktur so ausgebaut, dass man mit der richtigen Planung und Vorbereitung keine großen Probleme haben sollte. Dabei kann man mehrere Apps und Webseiten zur Hilfe ziehen und findet viele hilfreiche Tipps im Netz.


Ein silbernes Elektroauto lädt an einer öffentlichen Ladestation in Amsterdam
Auch in Amsterdam finden Sie beispielsweise öffentliche Ladestationen.

5. Elektroautos sind umweltschädlicher als Benziner
Studien des Berkeley National Laboratory haben gezeigt, dass die Emissionen von Elektroautos unter Berücksichtigung aller Aspekte - von der Stromerzeugung über die Herstellung bis hin zur Entsorgung der Batterien am Ende der Lebensdauer - deutlich geringer sind als die von herkömmlichen, mit fossilen Brennstoffen betriebenen Fahrzeugen, und zwar sowohl in netzabhängigen Ländern wie Frankreich als auch in Regionen mit überwiegend Kohle betriebenen Stromnetzen wie China (um nur einige zu nennen). Einige Schätzungen gehen sogar davon aus, dass Elektrofahrzeuge nur ein Zehntel der Umweltverschmutzung von Benzinfahrzeugen verursachen, wenn man die Emissionen bei ihrer Herstellung berücksichtigt!
 
6. Erneuerbare Energiequellen können nicht effektiv zum Laden genutzt werden
Solarenergie wird derzeit von mehr als 3 Millionen Menschen auf der ganzen Welt erfolgreich durch Solaranlagen auf Hausdächern genutzt. Das bedeutet, dass Hausbesitzer, die bereits eine Solaranlage auf ihrem Dach installiert haben, ihre Photovoltaikanlage direkt an den Stromkreislauf ihres Fahrzeugs anschließen können, sodass sie ihr Fahrzeug jederzeit bei Tageslicht aufladen können! Dies setzt nicht nur Netzkapazitäten frei, sondern trägt auch dazu bei, den umweltschädlichen Lkw-Verkehr von den Straßen fernzuhalten! Solarenergie bietet Möglichkeiten, die Technologie und die Verwendung von erneuerbaren Energien zu entwickeln. Einige Beispiele sind das kabellose Laden und bidirektionales Laden von Elektroautos.
 
Der Planet Erde mit übergroßen Windrädern, Bäumen und PV-Anlagen aus dem ein grünes Kabel und Stecker kommt
Erneuerbare Energien aus Wind, Sonne und Wasserstoff bestimmen
die Zukunft.

7. Öffentliche Ladestationen lassen sich nicht ohne eigenes Elektrofahrzeug nutzen
Die meisten öffentlichen Ladestationen sind heute mit Authentifizierungssystemen ausgestattet, die auch Fahrern ohne eigenes Elektroauto den Zugang per Kreditkarte oder auf andere Weise ermöglichen, z.B. mit Prepaid-Karten, die von Dienstleistern wie ChargePoint usw. ausgegeben werden. Damit wird es für Fahrer ohne eigene Wallbox einfacher als je zuvor, ein geliehenes oder gemietetes Elektroauto unterwegs aufzuladen!
 
8. Durch eine heimische Wallbox steigt die Stromrechnung
Es stimmt zwar, dass die Installation eines Ladegeräts Ihre Stromrechnung geringfügig erhöhen kann, aber die Gesamtkosten hängen von Faktoren wie dem Gesamtenergieverbrauch Ihres Hauses und der Nutzung erneuerbarer Energien wie z.B. durch eine PV-Anlage ab. Kosten lassen sich jedoch erheblich senken, wenn Sie sorgfältig planen, wann und wo Sie die Geräte einsetzen, damit sie den normalen Betrieb nicht stören und gleichzeitig eine ausreichende Ladekapazität bieten. Dadurch werden auch längere Fahrten abseits fester Stellplätze ermöglicht! Darüber hinaus verfügen viele Wallboxen inzwischen über ein dynamisches Lastmanagement, das den Stromverbrauch der Wallbox an den Verbrauch des Hauses anpassen kann. In vielen Fällen reicht auch ein statisches Lastmanagement, mit dem eine bestimmte Grenze für den Stromverbrauch der Wallbox eingestellt wird.
 
9. Ein Tesla Model S hat eine bessere Reichweite und Ladegeschwindigkeit als Standard-EVs
Während Tesla Fahrzeuge mit beeindruckenden Zahlen in Bezug auf Geschwindigkeit und Reichweite werben, sollten diese im Kontext betrachtet werden; oft hängen diese Ergebnisse von Variablen wie Nutzungsmustern, Fahrstil, Wetterbedingungen usw. ab. Letztendlich muss jeder Fahrer die Vor- und Nachteile der verschiedenen verfügbaren Optionen abwägen und die für ihn am besten geeignete auswählen.

10. Schnelles Laden wirkt sich negativ auf die EV-Batterie aus
Schnelles Laden mag auf manche einschüchternd wirken, aber wenn es richtig gemacht wird, brauchen Sie sich nicht davor zu fürchten. Es empfiehlt sich, Ihr Elektroauto nur von 10-20% bis zu 80% statt 100% zu laden, wie es auch zu Smartphones oder Tablets heißt. Sie sollten Schnellladungen bei extremen Temperaturen vermeiden und bei Minusgraden ihre Batterie vorwärmen. Laut Test des ADAC dauert das Schnellladen bei Minusgraden länger als im Normalfall.

Bei weiteren Fragen zum Thema "Schnellladen von Elektroautos" können Sie sich an unseren zugehörigen Blogbeitrag wenden.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verbreitung von Elektrofahrzeugen zu vielen Fehlinformationen über deren Ladeanforderungen geführt hat. Wir hoffen, dass wir mit diesem Blogbeitrag die gängigsten Mythen aus dem Weg räumen konnten, damit Sie sich beim Kauf eines Elektroautos gut informiert fühlen und sich mit gutem Gewissen um dessen Strombedarf kümmern können.

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